Was kann "unseren" Leuchtkäfern zu schaffen machen?:
__________________________________________________________________________________________________________________________ Ungünstige
biologische Faktoren: Einige wesentliche
Eigenarten der Biologie von Lampyris noctiluca, Lamprohiza splendidula und Phosphaenus hemipterus, die in ihrer Gesamtheit wohl mehr oder weniger typisch für die Lampyridae sind, verstärken die Wirkung von Eingriffen in ihren Lebensraum.
Diese Eigenarten sind: - Ihr langsamer Fortpflanzungszyklus, d.h. es dauert relativ lange bis eine neue Generation
fortpflanzungsfähig ist und außerdem wird höchstens eine neue Generation pro Jahr produziert - Die kurze Periode, in der die Adulte auftreten,
d.h. die Fortpflanzung ist nur in einem engen Zeitfenster möglich und Störungen in
dieser Zeit sind deshalb schwerwiegend - Die Standortbeschränktheit des Weibchens, d.h. die Eier
werden nicht weit vom Aufenthaltsort des Weibchens während des Werbens um Paarungspartner / dem
Versteck des Weibchens abgelegt, also kann die Ausbreitung der Population nur
während der Zeit als Larve geschehen und wird durch
Barrieren (wie Gewässer oder weite Gebiete ohne geeignete Umgebungsbedingungen) eingeschränkt - Das räuberische Dasein
der Larven, d.h. schädliche Substanzen, die sich Beutetieren angesammelt haben, können im Körper der Leuchtkäfer noch stärker aufkonzentriert werden - Eine hohe Sterblichkeitsrate der Larven von Lampyris noctiluca
und Lamprohiza splendidula ist auch im Freiland anzunehmen (Schwalb (1961)). Bei
Phosphaenus hemipterus dürfte die Lage wohl ähnlich sein.
__________________________________________________________________________________________________________________________ Menschliche Einflüsse: Eine Auflistung der möglichen negativen Einflüsse auf unsere Leuchtkäfer durch den Menschen nach Tyler (2002): - Zerstörung von Biotopen (z.B.
durch Umwandlung in Agrarflächen) - Durch ebendiese Biotopzerstörung
zunehmende Isolation von Leuchtkäferpopulationen, da geeignete Biotope z.T.
weiträumig von ungeeigneten Gebieten umgeben sind, was dazuführt, dass neue
Lebensräume schwer erschlossenen werden können und durch natürliche
Populationsschwankungen wieder leuchtkäferfreie Gebiete kaum neu
besiedelt werden können - Verschmutzung durch Schadstoffe z.B. aus
Agrarwirtschaft und Industrie - Irritation durch Kunstlicht ("Lichtverschmutzung"), insbesondere Störung des Sexualverhaltens (Ausnahme Phosphaenus hemipterus(?)) - Die Abnahme
der Beweidung von Leuchtkäferbiotopen, weil hierdurch Wiesen zu unübersichtlich
für das Sexualverhalten werden (Ausnahme Phosphaenus hemipterus(?)) - Allgemeine Klimaveränderungen, sofern anthropogen bedingt
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