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Übersicht über Vorkommen in Deutschland:

Nach Köhler & Ahrens (1999) (“Verzeichnis der Käfer Deutschlands”; siehe http://www.koleopterologie.de/verzeichnis-der-kaefer-deutschlands/konzept/startseite.html (externer Link)) sind, mit wenig Ausnahmen, alle drei deutschen Leuchtkäfer-Arten für alle Bundesländer mit Funden nach 1950 belegt.
Die Ausnahmen sind:

Brandenburg: Lamprohiza splendidula und Phosphaenus hemipterus nur vor 1950 nachgewiesen
Mecklenburg-Vorpommern: Lamprohiza splendidula nur vor 1900 nachgewiesen

Inzwischen wurde Lamprohiza splendidula im Rahmen dieser Meldungssammlung sowohl für Brandenburg als auch für Mecklenburg-Vorpommern (hier schon zuvor durch Lange (2003)) mit neuen Vorkommen nach 2000 vermeldet. Zwar habe ich bisher (Stand: 15.06 2011) nicht eine einzige Meldung von Phosphaenus hemipterus erhalten*, die Lücke für Brandenburg ist allerdings inzwischen geschlossen. Herr Köhler war so freundlich mir im Vorfeld des "Firefly-Meeting 2007" mitzuteilen, dass Phosphaenus hemipterus-Vorkommen in Brandenburg für das Jahr 2004 bestätigt wurde.

Anlässlich dieses "Firefly-Meeting 2007" in Portugal hielt ich dann einen kurzen Vortrag über diesen Erfassungsversuch. Da dort auch die Daten der frühen Jahre vorgestellt wurden (Meldungskarten unten erst ab 2005), hier eine Verknüpfung zum Herunterladen einer pdf-Version meines Vortrages:
Firefly Meeting 2007 -> Session 3 (externer Link)
Bei "15.00 - 15.30 Short introduction about the German glow-worm survey - René Spierling (Germany)"
kann man bei "Abstract" eine englischsprachige Zusammenfassung finden,
bei "Full Presentation" ist die Präsentationsdatei als pdf-Version zu finden.

ACHTUNG: Im pdf hat sich ein Fehler bzgl. der zoologischen Nomenklatur-Regeln eingeschlichen! Bei Lampyris noctiluca gehören Beschreiber und Jahr NICHT in Klammern, dort ist (im Gegensatz zu den beiden anderen Arten) die Gattungszugehörigkeit seit der Erstbeschreibung gleich geblieben.

 

Erstellt mit DIVA-GIS (Version 7.3.0.1)

* Update 14.06. 2013: Fast genau zwei Jahre nach dieser Aussage traf die erste (durch ein Foto bestätigte) Meldung eines ausgewachsenen Männchens von Phosphaenus hemipterus ein... Hier geht es zum Beweisfoto!

 

Um die aktuelle Bestandssituation der Leuchtkäfer in Deutschland kurz zusammenzufassen
(Dies ist nicht mein Ergebnis. Meine Meldungssammlung bestätigt nur den derzeitigen Wissensstand...):

Die drei Arten Lampyris noctiluca, Lamprohiza splendidula und Phosphaenus hemipterus sind für alle Bundesländer (ggf. mit Ausnahme der Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin) mit aktuellen Vorkommen nachgewiesen. Lamprohiza splendidula wird allerdings nach Norden hin seltener (aber trotzdem immer noch) angetroffen. Phosphaenus hemipterus ist aufgrund seiner Lebensweise in Kombination mit der geringen Größe und dem untypischen Aussehen der Männchen nur mit gezielteren Untersuchungen gut nachweisbar und womöglich häufiger als sein Status als "Kategorie 3, gefährdet" auf der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands (Binot et al. 1998) vermuten läßt.

 

Eine Sammlung von Leuchtkäfersichtungen, wie sie hier versucht wird, ist natürlich in vielerlei Hinsicht problematisch... Um nur einige der schwerwiegendsten Punkte zu nennen:

- Sobald im Flug leuchtende Tiere gemeldet werden steht fest, dass ein Lamprohiza splendidula-Vorkommen vorliegt. Aber das schließt nicht das gleichzeitige Vorhandensein der beiden anderen, weniger auffälligen Leuchtkäferarten am selben Ort aus! Außerdem hat das (verhältnismäßig) beeindruckende Leuchten der fliegenden Lamprohiza splendidula-Männchen wohl ein deutlich höheres Potenzial Melder zu rekrutieren. Konsequenterweise beschränkte sich das (sehr empfehlenswerte!) Sächsische Glühwürmchenprojekt (externer Link) daher auch auf die Erfassung dieser Art. Wie man am Vorherrschen der Farbe Gelb in obiger Karte ersehen kann, ist meine Erfassung ebenfalls größtenteils eine Lamprohiza splendidula-Erfassung. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass diese Art viel häufiger als die anderen sein muss.
- Meist wird nur das Leuchten der Tiere beobachtet und die Entscheidung zur Meldung fällt erst im Nachhinein, die Tiere werden also nicht genauer bei hellerem Licht als dem eigenen betrachtet. Hier ist der erste Teil (A) meines "Bestimmungsschlüssels, danach" ein Versuch Abhilfe zu leisten...
- Mehr Meldungen aus einem bestimmten Bundesland bedeuten nicht zwangsläufig, dass dort mehr Leuchtkäfer vorkommen (Je größer das Bundesland, desto mehr Platz für Leuchtkäfer; Je mehr Einwohner, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass davon einige vorhandene Leuchtkäfer finden und melden; Unterschiedliche Häufigkeit von Orten, die in Sommernächten für Mensch und Leuchtkäfer gleichermaßen "attraktiv" sind, z.B. Parks in die man sich auch noch im Dunklen traut; ...).